Um 14:00 Uhr versammelt sich der Gildevorstand (ohne Ältermann, Hauptmann und Gildeschreiber) mit den Fahnen­schwenkern vor der Festhalle, um den König abzuholen. Nachdem Majestät zu einer kurzen Einkehr und einem Umtrunk in sein Haus gebeten hat, wird ihm durch die Altschaffer, nach Kommando eines Altoffiziers, die Königskette umgehängt. Danach marschiert der Gildevorstand mit dem König und den Exzellenzen, sowie ihren Frauen zur Festhalle. Dort haben sich inzwischen der engere Vorstand und die Damen des erweiterten Vorstandes eingefunden. Unter der Anleitung des Hauptmannes haben die Damen der Offi­ziere und Schaffer den Hofknicks geübt, die dabei viel Spaß und Freude hatten, noch viel mehr die anderen Anwesenden.

Wenn Majestät vor der Festhalle angekommen ist, wird er dort vom Gildeschreiber begrüßt. Inzwischen stellen sich die Vorstandsmitglieder und die Fahnenschwenker zum Spalier auf, damit der Gildeschreiber dann die Majestät im Königssaal ankündigen kann. Unter einem Trommelwirbel und den dreifachen Böllerschüssen marschieren die Majestät und die Exzellenzen mit ihren Damen durch das Spalier in die Königshalle. Vor der Königstafel werden sie dann vom Älter­mann, Hauptmann und Bürgermeister. Nachdem alle Anwesenden Platz genommen haben, bittet der Gildeschreiber mit den traditionellen drei Königstänzen zu beginnen. Nach diesen Ehrentänzen formieren sich der Gilde­vorstand und die bereits erschienenen Gäste mit ihren Damen zum Kaffeezug. Mit einem ungewohnten, langsamen Mu­siktakt der Stadtkapelle geht es dann mit dem entsprechend bedächtigen Schritt durch die Stadt. Dabei sieht man viele interessierte Bewohner am Straßenrand stehen, die die schwarzen Anzüge der Männer, verziert mit einer Rose und dem Zylinder auf dem Kopf und natürlich die festliche Abendgarderobe der Damen mit Schmuck und Ballfrisur, bewundern. Der Kaffee wird seit einigen Jahren im großen Rathaussaal eingenommen. Später, im Festsaal wieder angekommen, folgen die neun Schaffertänze. Die Tänze sind ein Dank der Gilde für die geleistete Arbeit. Zwischenzeitlich wird an der Königstafel und am Fahnenschwenkertisch Braunbier mit Zitrone in alten, teilweise über fast 400 Jahre alten Zinnhumpen gereicht. Dabei stopfen sich einige Gildebrüder die auf dem Vor­standstisch liegenden Tonpfeifen, um zu rauchen. Als weiteren Programmpunkt verliest der Gildeschreiber dass Protokoll von den Beförderungen der Vorstandsmitglieder vom Vorabend.

Ein spannender Moment folgt mit der Vorstellung der beiden neuen Jungschafferpaare, die von den Altschaffern gewor­ben wurden. Doch bevor die endgültige Aufnah­me durch den Ältermann in den Gildevorstand erklärt wird, müssen sich die neuen Jungschafferinnen einer besonderen Probe unterziehen. Der Fahnenschwenkerobmann und der dienstälteste Fahnenschwenker prüfen, ob die Jungschafferinnen hinsichtlich ihres Reizes und ihrer Arbeits- bzw. Lauffreudigkeit aufgenommen werden können. Wenn der Test zur Zufriedenheit ausgefallen ist, weist der Ältermann sie auf ihre neuen Aufgaben und Pflichten hin. Die Aufnahme in den Gildevorstand wird mit einem auf das Wohl getrunkenen Bittern bestätigt. Die neuen Jungschaffer werden durch die neuen Altschaffer in der Folgezeit je­dem Vorstandsmitglied noch einmal persönlich vorgestellt. Bevor die beiden Essenzeiten beginnen, ist immer wieder Tanz für alle angesagt. Zum den Essenzeiten werden im Gildevor­stand zwei Gruppen gebildet. Bevor dort das Essen beginnt, hat der Ältermann bzw. in der anderen Gruppe der Bürgermeister für die neuen Jungschaffer noch eine besondere Aufgabe. Sie müssen nach dem Essen ein Kurzreferat über die Verbindung der Gilde zum Beruf, Wetter oder anderen Begriffen halten. Hiermit soll die Schlagfertigkeit der Jungschaffer geprüft werden.

Nachdem an der Königstafel die Kerzen angezündet, die Bowlegläser gefüllt wurden und der Ältermann mit dem Zepter um Punkt 20:00 Uhr aufgeschlagen hat, beginnt nun mit den drei offiziellen Reden der Gildeball. Zuerst spricht der Bürgermeister über kommunalpolitische Ereignisse in der Stadt Krempe und bringt zum Schluss ein dreifaches Hoch auf den Bundespräsidenten und der Bundesrepublik Deutschland, danach wird die Nationalhymne gesungen. Die Rede des Ältermanns behandelt den Sinn und Zweck der Gilde in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und endet mit einem dreifachen Hoch auf den Ministerpräsidenten und auf unser Heimatland Schleswig-Holstein, sowie dem Schleswig-Hol­stein Lied. Die dann folgende Rede wird durch den Hauptmann gehalten. Er berichtet über den Gildeverlauf und die besonders auffälligen Taten von Majestät, Gildevorstandsmitgliedern und Fahnenschwenkern. Danach singen die Gildebrüder: "Unser Hauptmann, der ist gut ——".

Nach den Reden wird zunächst einmal kräftig das Tanzbein geschwungen. Bis 24:00 Uhr spielt die Kapelle jeweils nur einen Tanz. Damit will man den Gildebrüdern die Möglichkeit geben, mit möglichst allen Vorstandsdamen und vielen Gästedamen zu tanzen. Das Tanzen wird nur unterbrochen durch Bekanntgaben des Ältermanns und Verleihung der Schießpreise.

Um 21:00 Uhr gibt der Hauptmann den Tambouren das Kommando, die Gilde abzutrommeln. Ein letztes Mal mar­schieren die Tamboure durch die Stadt. Wenn sie zurückkehren berichten sie zur Erheiterung aller Ballbesucher von merkwürdigen Ereignissen, die natürlich frei erfunden sind.

Bis 24:00 Uhr übernimmt Majestät die Bewirtungskosten am Vorstandstisch und für seinen Gästetisch. Das Einschenken und Bedienen an der Vorstandstafel übernehmen die neuen Jungschaffer, die darauf achten müssen, dass die Gläser stets gefüllt sind und ausreichend Bowle vorhanden ist. Während des offiziellen Teils des Königsballes besteht die Aufgabe der neuen Jung­schaffer ausschließlich darin, den Gildevorstandstisch und die Gäste der Majestät zu bewirten.

Auf dem Saal endet um 24.00 Uhr der offizielle Gildeball. Der Ältermann ergreift noch einmal das Wort und erteilt den Schaffern den Auftrag, Majestät das "Gehänge" abzunehmen und die Königstafel zu räumen. Die Kerzen werden gelöscht und zusammen mit dem Zinnge­schirr abgeräumt. Die Aufgaben und Pflichten der Vorstandsmitglieder sind beendet. Getanzt und gefeiert wird nunmehr bis in die frühen Morgenstunden, viele verlassen den Königssaal erst bei Sonnenaufgang.